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Das Dorf in der Stadt – Von 15 Minuten Städten zu resilienten Nachbarschaften
Das Konzept der 15-Minuten-Stadt bezieht sich auf eine städtische Planungsidee, bei der die wesentlichen Bedürfnisse von Bewohner*innen innerhalb von 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad gedeckt werden. Der Stadtplaner Carlos Moreno entwickelte das Konzept als Antwort auf die Frage nach Lösungen für die Herausforderungen, denen moderne Städte in Bezug auf Umweltverschmutzung, Verkehrsprobleme und soziale Ungleichheit gegenüberstehen. In Wien kennen wir das Konzept schon lange, die Wiener*innen sagen dazu: „Wien ist ein Dorf“. Zu Fuß in die Arbeit, in den Supermarkt, zur Bank und zum Sport? In der 15-Minuten-Stadt überhaupt kein Problem. Das Ziel der 15-Minuten-Stadt besteht darin, ein nachhaltigeres, lebenswerteres und umweltfreundlicheres städtisches Umfeld zu schaffen, in dem…
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Der Reumannplatz: Ein Ort zwischen Ruhe und Rastlosigkeit
Der Reumannplatz ist weithin bekannt und ein zentraler Ort in Favoriten. Für viele Menschen im 10. Bezirk ist er eine wichtige Schnittstelle des alltäglichen Lebens. Was zeichnet diesen Platz aus? Im folgenden Blogartikel geben wir einen Einblick in die dort vorherrschende Stimmung und zeigen auf, was noch besser laufen könnte.
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Der Shibuya Scramble – Ein ESP an der meist-frequentierten Fußgängerkreuzung der Welt
Die letzte Reise ging nach Tokyo, eine der größten Metropolen der Welt. Was wir hier in Europa von den asiatischen Megastädten lernen können, und welche Eindrücke, einer der meist-frequentierten Orte der Erde auf uns hinterlassen hat, erfahrt ihr im folgen Blogartikel.
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Safe City – Gestaltung gegen Angsträume
Viele kennen das: Auf dem Nachhauseweg ist es dunkel und da sind sie diese Zonen im öffentlichen Raum, die eine Anspannung hervorrufen. Die Sinneswahrnehmungen laufen auf Hochtouren, die Unsicherheit steigt und der Wunsch sicher zur Wohnung zu kommen ist hoch. Ein Angstraum. Menschen fürchten an diesen Orten Opfer eines Verbrechens zu werden, unabhängig davon, wie gefährlich der Ort tatsächlich ist. Warum Angsträume klimaschädliche Konsequenzen haben und wie sie in der Stadtplanung vermieden werden können, darüber wollen wir in diesem Blog berichten.
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Matzleinsdorfer Platz im Umbruch
Die STADTpsychologie beschäftigt sich mit der Wirkung von Orten auf die Wahrnehmung und das Verhalten von Menschen, insbesondere bei anstehenden Veränderungen. Ein Ort des Umbruchs ist derzeit der Matzleinsdorfer Platz. Hier befindet sich bis 2028 eine Dauerbaustelle, die den Anschluss an die U2 ermöglichen soll (Kurier, 2021). Um sein Wesen zu erkunden haben wir im Februar 2023 einen Empirischen Stadtspaziergang (ESP) durchgeführt. Unsere Eindrücke haben wir hier zusammengefasst. Vorwissen und Forschungsinteresse Zunächst setzen wir uns gedanklich mit dem Ort auseinander: Was wissen wir bereits und was macht diesen Ort für uns interessant? Der Matzleinsdorfer Platz ist uns als eine Haltestelle der Wiener Linien bekannt. Aktuell fahren hier verschiedene Bims, (Nacht-)Busse…
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NachhaltiGEH Mobilität – Auf den Spuren besonderer Zu-Fuß-Geh-Strategien
Mobilität bringt die Menschen an ihr Ziel – am Besten zügig und bequem mit den Öffis oder dem Fahrrad. Aber wer sagt, dass Zu-Fuß-Gehen nicht auch bequem oder schnell sein kann? Wir stellen 5 übertragbare Geh-Strategien vor, die sich in Floridsdorf und Donaustadt bewährt haben. Ruhig aber keinesfalls langweilig – Wie wir das Zu-Fuß-Gehen erforschten Im Rahmen unseres LiDo-Projektes haben wir intensiv geforscht und 22 qualitative Interviews mit Zu-Fuß-Geher*innen aus den unterschiedlichen Bezirksteilen Floridsdorfs und der Donaustadt geführt. Die Teilnehmenden erzählten uns von ihren ganz persönlichen LiDo-Geh(t)-Strategien. Grundsätzlich schätzen die Menschen in Floridsdorf und Donaustadt – wie andere Wiener*innen auch – ruhige und naturnahe Spazierwege. Aber allzu langweilig darf es nicht…
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Helsinki auf der Couch
Ich, David Berghuber, nutzte mein Auslandssemester in Helsinki, um mich mit der Hauptstadt Finnlands näher zu beschäftigen. Nach ein paar Wochen Aufenthalt stand für mich fest, welcher Fleck Helsinkis auf die stadtpsychologische Couch kommt. Zur Diagnose habe ich dafür einen Empirischen Spaziergang (Ehmayer, 2014), gemeinsam mit meiner Studienkollegin Nahir Schuster unternommen. Aufgrund ihres Kunststudiums in Tel Aviv ist sie geübt darin, Orte sinnlich zu erfassen und war mir eine große Unterstützung. Es war Mitte Dezember, früher Nachmittag und hatte um die Null Grad Celsius. Da es die Tage zuvor Plusgrade hatte, ist vom vielen Schnee der letzten Wochen nicht viel mehr übrig als „Gatsch“ und graue Schneehügel. Was wissen wir…
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Fiaker reloaded – Das Ende für einen Berufsstand?
Fiaker stehen für die „gute, alte Kaiserzeit“ und sind eine Einnahmequelle für Unternehmen, die auf Tourismus basiert. Doch hat der Berufsstand seit langem Schwierigkeiten, die seine Daseins-Berechtigung in Frage stellen. Image-Probleme, Konkurrenzkampf und nicht ordnungsgemäße Tierhaltung leiten die Debatte. Das hat STADTpsychologie bereits 2010 erforscht. Ob der Berufsstand weiter bleiben soll, wurde noch immer nicht abschließend geklärt. Die Fiaker: ein Symbol für das alte Wien Die Fiaker sind ein Symbol für das alte Wien, genauer gesagt für die ‚gute alte Kaiserzeit’, und dieses Bild des altkaiserlichen Wiens lässt sich als Werbeträger nach wie vor gut vermarkten. Doch Geruchsbelästigung, Tierhaltung und schlechtes Klima werfen immer wieder die Frage auf, ob der…
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Homeoffice im Freien – taugt der öffentliche Raum als Arbeitsplatz?
Wenn die Tage länger werden und die Sonne zu wärmen beginnt, zieht es viele Menschen nach draussen. Sie haben genug Zeit zu Hause im Homeoffice verbracht. Warum nicht im öffentlichen Raum arbeiten? Fakten, warum das keine gute Alternative ist und der öffentliche Raum als Arbeitszimmer auf Dauer nicht funktionieren kann. Es ist eine schöne Vision, die Yvonne Miller, Senior Manager Content & News XING, in ihrem Artikel „Warum Homeoffice, die Zukunft der Städte verändern wird“ beschreibt: „Wenn weniger Menschen täglich für die Arbeit in die Stadt strömen, werden zudem auch viele Parkplatzflächen obsolet werden. Auf einmal wäre wieder Platz da – für Parks und Rasenflächen oder für Gemeinschaftsgärten und Kinderspielplätze.…
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LiDo geht – Links der Donau geht was weiter
Das Projekt „LiDo – links der Donau geht was weiter“ wurde von der Mobilitätsagentur Wien und der Bezirkspolitik gemeinsam ins Leben gerufen, damit in den Gemeindebezirken Donaustadt und Floridsdorf, eine Kultur für das Zu-Fuß-Gehen geschaffen wird. Die STADTpsychologie wurde eingeladen, ein Netzwerk aus motivierten Menschen aufzubauen, mit dem das Zu-Fuß-Gehen in den Bezirken, dauerhaft vorangeht. Ein zentraler Ansatzpunkt bei „LiDo geht“ ist es, Menschen durch geeignete Maßnahmen dazu zu motivieren, auch im Alltag, mehr zu Fuß zu gehen. Damit das am besten gelingt, wurden Anrainer*innen, als Bezirks-Expert*innen eingeladen sich am Projekt zu beteiligen und ihr lokales Wissen, hinsichtlich des Fußwegenetzes in den Bezirken, zu teilen. Zu Beginn des Projektes, 2021, wurde die…