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Die Macht von Visualisierung in der Planung
Was braucht ein partizipatives Projekt in der Planungsphase, um möglichst viele Menschen auf den ersten Blick anzusprechen? Genau, gute Visualisierungen. Sie sollten im Kopf bleiben, aber nicht vermitteln, das Abgebildete wäre „in Stein gemeißelt“. Manchmal bedarf es nachträglicher Änderungen. Ein neuer Zebrastreifen, ein Strauch der hier nicht gesetzt werden kann, oder noch ein Bankerl auf dem Gehsteig. Wir erklären, welche Visualisierungs-Methoden am besten geeignet sind. Menschen mögen altbewährtes, das Unbekannte führt oft zu Verunsicherung, manchmal auch zu Widerstand. Besonders, wenn die Veränderung im Grätzl oder vor der eigenen Haustüre stattfindet. Manchmal fehlt einem einfach die individuelle Vorstellungskraft, oder auch die Zeit, oder die Fähigkeit sich mit Umbau-Plänen auseinanderzusetzen. Darum ist…
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Ciao Firenze – die Besonderheit der Piazza della Santissima Annunziata in Florenz
Schönheit liegt im Auge des Betrachters oder der Betrachterin - die stadtpsychologische Sichtweise betrachtet jedoch mehr als das Auge sehen kann. Wir waren für einen Empirischen Spaziergang in Florenz unterwegs, abseits der Touristen, an der Piazza della Santissima Annunziata, wo der berühmte Architekt und Dom-Bauer Filippo Brunelleschi das erste Findelhaus Europas entworfen hat, in dem sich heute ein Museum befindet. Dort tauchten wir ein in ein vergangenes Zeitalter.
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Konfliktfreies Miteinander in der Zollergasse
Die Umgestaltung der Zollergasse im 7. Wiener Gemeindebezirk Neubau, zur Begegnungszone, haben sie zu einer attraktiven Anlaufstelle für Stadtmenschen gemacht. Dem Bezirk ist es ein großes Anliegen, dass es zu einem toleranten und konfliktfreien Miteinander kommt. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein intensiver Dialogprozess gestartet. Die STADTpsychologie begleitete und moderierte diesen Prozess.
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Mehr Platz für den Kutschkermarkt – Mehr Bäume in den Straßen
Der Kutschkermarkt ist ein, über Wien hinaus, bekannter und besonders beliebter Markt. Vor allem am Wochenende ist es zwischen den Marktstandeln eng und schwierig durchzukommen. Die angrenzende Schulgasse und die Kutschkergasse sind ohne jedes Grün und die Asphaltfläche heizt sich bei Sonneneinstrahlung extrem auf. Dies macht eine umfassende Umgestaltung dringend notwendig. Die Planungen begannen 2022, die Umgestaltung soll 2023 fertig gestellt sein. Die STADTpsychologie wurde im Vorfeld mit einer umfassenden Bürgerinformation und dialogorientierten Kommunikation beauftragt.
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Matzleinsdorfer Platz im Umbruch
Die STADTpsychologie beschäftigt sich mit der Wirkung von Orten auf die Wahrnehmung und das Verhalten von Menschen, insbesondere bei anstehenden Veränderungen. Ein Ort des Umbruchs ist derzeit der Matzleinsdorfer Platz. Hier befindet sich bis 2028 eine Dauerbaustelle, die den Anschluss an die U2 ermöglichen soll (Kurier, 2021). Um sein Wesen zu erkunden haben wir im Februar 2023 einen Empirischen Stadtspaziergang (ESP) durchgeführt. Unsere Eindrücke haben wir hier zusammengefasst. Vorwissen und Forschungsinteresse Zunächst setzen wir uns gedanklich mit dem Ort auseinander: Was wissen wir bereits und was macht diesen Ort für uns interessant? Der Matzleinsdorfer Platz ist uns als eine Haltestelle der Wiener Linien bekannt. Aktuell fahren hier verschiedene Bims, (Nacht-)Busse…
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Helsinki auf der Couch
Ich, David Berghuber, nutzte mein Auslandssemester in Helsinki, um mich mit der Hauptstadt Finnlands näher zu beschäftigen. Nach ein paar Wochen Aufenthalt stand für mich fest, welcher Fleck Helsinkis auf die stadtpsychologische Couch kommt. Zur Diagnose habe ich dafür einen Empirischen Spaziergang (Ehmayer, 2014), gemeinsam mit meiner Studienkollegin Nahir Schuster unternommen. Aufgrund ihres Kunststudiums in Tel Aviv ist sie geübt darin, Orte sinnlich zu erfassen und war mir eine große Unterstützung. Es war Mitte Dezember, früher Nachmittag und hatte um die Null Grad Celsius. Da es die Tage zuvor Plusgrade hatte, ist vom vielen Schnee der letzten Wochen nicht viel mehr übrig als „Gatsch“ und graue Schneehügel. Was wissen wir…
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Der Praterstern im Spannungsfeld von Verweilen und Bewegung
Die STADTpsychologie hat sich eingehend mit dem Praterstern beschäftigt. Wir starteten Anfang Mai mit einem Empirischen Spaziergang als die Bauarbeiten noch im Gange waren. Nach dem Ende der Bauzeit interessierte uns, wie der neue Platz nun auf uns wirkt. Deshalb besuchten wir ihn im September ein zweites Mal und ließen die Veränderungen auf uns wirken. Die gesammelten Eindrücke haben wir hier zusammengefasst. Das Wesen Praterstern im Mai Es war Mai, das Wetter gut und viele Menschen unterwegs. Am Praterstern angekommen ließen wir uns zunächst gedanklich auf den Ort ein. Die erste Frage mit der wir uns beschäftigen war: Was wissen wir bereits über den Praterstern und was macht diesen Ort…
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Fiaker reloaded – Das Ende für einen Berufsstand?
Fiaker stehen für die „gute, alte Kaiserzeit“ und sind eine Einnahmequelle für Unternehmen, die auf Tourismus basiert. Doch hat der Berufsstand seit langem Schwierigkeiten, die seine Daseins-Berechtigung in Frage stellen. Image-Probleme, Konkurrenzkampf und nicht ordnungsgemäße Tierhaltung leiten die Debatte. Das hat STADTpsychologie bereits 2010 erforscht. Ob der Berufsstand weiter bleiben soll, wurde noch immer nicht abschließend geklärt. Die Fiaker: ein Symbol für das alte Wien Die Fiaker sind ein Symbol für das alte Wien, genauer gesagt für die ‚gute alte Kaiserzeit’, und dieses Bild des altkaiserlichen Wiens lässt sich als Werbeträger nach wie vor gut vermarkten. Doch Geruchsbelästigung, Tierhaltung und schlechtes Klima werfen immer wieder die Frage auf, ob der…
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Die Potenziale einer bespielbaren Stadt
Eine Stadt oder ein Ort wird auf ganz individuelle Weise wahrgenommen. Das Alter, alltägliche Gedanken und Gewohnheiten prägen die eigene Sichtweise. Als Folge wird die Umgebung zur Nebensache und der Bezug zur unmittelbaren Umwelt geht verloren. Das Konzept Playable Cities wirkt dem entgegen und bietet durch analoge und virtuelle Spielangebote im öffentlichen Raum die Möglichkeit eine Stadt neu zu entdecken. Die aktive Auseinandersetzung mit dem Ort kann die Gesundheit fördern, persönliche Entwicklungschancen bieten und zu einer höheren Lebensqualität führen. Die Beziehung zwischen den Menschen und einer Stadt wird gestärkt. Was ist eine bespielbare Stadt? Menschen sehen eine Stadt durch die Windschutzscheibe, andere durch ein Bürofenster und so mancher einer oder…
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Klimafitte Lerchenfelder Straße – Planen im Dialog
Die Lerchenfelder Straße soll klimafit werden. Die Stadt Wien und die beiden Bezirke Neubau und Josefstadt entschieden sich für eine partizipative Planung. Die STADTpsychologie ist für die Projektsteuerung zuständig und setzt gemeinsam mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung und dem Büro Lebendige Lerchenfelder Straße dieses spannende Projekt um.