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Rezension: Koppen und Vollmer – Architektur und psychosoziale Gesundheit im leistbaren Wohnbau
Gemma Koppen und Tanja Vollmer liefern mit ihrem Buch eine fundierte Grundlage für eine neue Art des Wohnens, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Sie zeigen, dass leistbarer Wohnbau nicht nur eine Frage der Kosten ist, sondern auch eine konzeptionelle Herausforderung, bei der die Bedürfnisse der Bewohner Priorität haben sollten. Das Buch bietet wertvolle Anregungen für alle, die an der Gestaltung von Lebensräumen beteiligt sind, und liefert zugleich wichtige Denkanstöße für eine menschenzentrierte und gesundheitsfördernde Stadtentwicklung.
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Wie Wohnungsnot das Stadtleben verändert
Der Mangel an leistbarem Wohnraum gehört zu den drängendsten Problemen vieler Großstädte. Steigende Mieten, hohe Lebenshaltungskosten, befristete Mietverträge und die Konkurrenz mit Touristen um Wohnungen stellen eine enorme Belastung für die lokale Bevölkerung dar. Warum die Auswirkungen von Leerstand, Immobilienwirtschaft und Plattformen wie Airbnb sogar bis in den Uni-Hörsaal reichen und welche Veränderungen dies für das Stadtleben und die Bewohner*innen mit sich bringt, beleuchten wir in diesem Artikel. Nicht jedes Haus dient dem Wohnen Die Wohnungsnot hat sich in den letzten Jahren durch ein weit verbreitetes Geschäftsmodell zugespitzt, bei dem Wohnungen reserviert werden, um sie dann zu einem teuren Preis an Touristen zu vermieten. Dies ist oft lukrativer als das…
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Neuausrichtung Weihnachtsmarkt Spittelberg
Der Weihnachtsmarkt am Spittelberg in Wien-Neubau besteht seit über 30 Jahren und ist aufgrund seines historischen Ambientes und der handwerklichen Tradition ein besonderes Kulturgut. Mit dem Anspruch auf qualitätsvolle Produkte und Kunstgewerbe hat er sich fest im Weihnachtsgeschehen der Stadt etabliert. Angesichts von Übertourismus und den damit verbundenen Herausforderungen für die Anwohnenden, war es nun an der Zeit, die Zukunft dieses Traditionsmarktes neu zu überdenken. Im Frühsommer 2023 kamen Vertreterinnen aller politischen Fraktionen zusammen, um gemeinsam mit Behörden, Expert*innen und dem aktuellen Marktbetreiber ein Positionspapier zu erarbeiten. Dieser Prozess wurde von der STADTpsychologie moderiert und begleitet. Weihnachtsmärkte – eine Herausforderung für die Nachbarschaft Die Anzahl der Wiener Weihnachtsmärkte ist seit…
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Das Dorf in der Stadt – Von 15 Minuten Städten zu resilienten Nachbarschaften
Das Konzept der 15-Minuten-Stadt bezieht sich auf eine städtische Planungsidee, bei der die wesentlichen Bedürfnisse von Bewohner*innen innerhalb von 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad gedeckt werden. Der Stadtplaner Carlos Moreno entwickelte das Konzept als Antwort auf die Frage nach Lösungen für die Herausforderungen, denen moderne Städte in Bezug auf Umweltverschmutzung, Verkehrsprobleme und soziale Ungleichheit gegenüberstehen. In Wien kennen wir das Konzept schon lange, die Wiener*innen sagen dazu: „Wien ist ein Dorf“. Zu Fuß in die Arbeit, in den Supermarkt, zur Bank und zum Sport? In der 15-Minuten-Stadt überhaupt kein Problem. Das Ziel der 15-Minuten-Stadt besteht darin, ein nachhaltigeres, lebenswerteres und umweltfreundlicheres städtisches Umfeld zu schaffen, in dem…
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Action Days – gemeinsam für mehr Platz vor der Schule
Sowohl die Lehrenden als auch die Schüler*innen des BRG18, Schopenhauerstraße 49 in Währing, wünschen sich seit langem mehr Platz vor der Schule. 2024 wurde dieser Wunsch Wirklichkeit, denn im Rahmen des Währinger Klimateams 2023, wählte eine Bürger*innen-Jury die Neugestaltung des Schulvorplatzes, von über 550 Projekten aus. Die STADTpsychologie wurde mit der partizipativen Planung beauftragt. Mehr Raum zum Verweilen vor der Schule Geplant ist, die Gehsteigfläche vor der Schule zu erweitern, und diese erweiterte Fläche neu zu gestalten. Gemeinsam mit allen am Projekt beteiligten Stakeholdern wurde beschlossen, speziell die Schüler*innen aktiv in die Gestaltung ihres neuen Schulvorplatzes einzubeziehen. Die Ideen der Kinder und Jugendlichen sollten als zentrale Grundlage für die weitere…
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Overtourism – Wie wirkt sich Übertourismus auf eine Stadt aus?
Tourismus ist ein schwieriges Thema, sowohl für die STADTpychologie, als auch für die Menschen in einer Stadt, denn je weniger man sich in der eigenen Stadt zurechtfindet, umso schwieriger wird es auch, sich mit der eigenen Stadt zu identifizieren. Wenn der Tourismus ausartet, kann es sogar so weit kommen, dass Menschen in ihrer Stadt nicht mehr gut leben, oder es sich nicht mehr leisten können dort zu wohnen. Der folgende Blogartikel ist auch als in verfilmter Fassung auf unserem Youtube Kanal vorhanden und kann unter folgendem Link angesehen werden: https://www.youtube.com/watch?v=onKLubnT5bs Wie wirken sich Touristen auf eine Stadt aus? Die Psychologie würde von einer Entfremdung sprechen. Man entfremdet sich mit…
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Die Tiere der STADTpsychologie
Das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier ist nicht nur ein Thema für das Land. Auch Städte sind Lebensräume für unterschiedliche Tierarten. In unserer Arbeit als Stadtpsycholog*innen begegnen wir also immer wieder Tieren, ihren Bedürfnissen und dem Verhältnis, in dem diese zum Menschen stehen. Der folgende Blogartikel ist eine Zusammenstellung von Projekten, an denen wir gearbeitet haben und die sich mit der Beziehung zwischen Mensch und Tier beschäftigen. Hunde Der „beste Freund des Menschen“ ist natürlich in jeder Stadt anzutreffen. Die Vierbeiner bringen hierbei auch ihre eigenen Bedürfnisse mit. Einerseits an die Planung, denn sie brauchen genügend Auslauf und Grünflächen, doch sie verursachen auch Herausforderungen für den sozialen Zusammenhalt. Es kommt…
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Der Reumannplatz: Ein Ort zwischen Ruhe und Rastlosigkeit
Der Reumannplatz ist weithin bekannt und ein zentraler Ort in Favoriten. Für viele Menschen im 10. Bezirk ist er eine wichtige Schnittstelle des alltäglichen Lebens. Was zeichnet diesen Platz aus? Im folgenden Blogartikel geben wir einen Einblick in die dort vorherrschende Stimmung und zeigen auf, was noch besser laufen könnte.
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Lehrauftrag an der Universität Wien – Winner of the Univie Teaching Award 2024
Cornelia Ehmayer-Rosinak unterrichtet seit dem Wintersemester 2023 an der Universität Wien und bietet eine Lehrveranstaltung für Masterstudierende der Psychologie an. Die Lehrveranstaltung ist der Stadt- und Umweltpsychologie am Institut für Psychologie der Kognition, Emotion und Methoden zugeordnet, jedoch für Interessiere aus allen Schwerpunkten der Psychologie offen. 2024 wurde sie für ihr methodisches Konzept mit dem „Univie Teaching Award“ der Fakultät für Psychologie ausgezeichnet. Was lernen die Studierenden? Im Seminar lernen Studierende das Tätigkeitsfeld der Stadtpsychologie und ihre Verbindung zur Umwelt- & Organisations- & Gemeindepsychologie kennen. Es wird über verschiedene psychologische Konzepte gesprochen, wie zum Beispiel: Umweltaneignung, Place-Attachement und Place-Identity, sowie Empowerment und Networking. Anhand von praktischen Projekten (LiDo geht, Klimafitte…
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AUSSENsicht: Vom Dürfen beim Planen
Wenn Planende ihre Erfolge in die (Fach-) Welt tragen, taucht immer öfter ein demütiges „DÜRFEN” auf. Weniger hochgespannt ist das Dürfen also eine offenbar gewollte Selbstverkleinerung, auch wenn sie nur als profane Anbiederung gemeint ist. Aber wenn wir einer aktiven Beteiligung der Bevölkerung in Planungsprozessen das Wort reden, sollte uns ein gemeinschaftliches „WOLLEN” leiten.