
LiDo geht – Links der Donau geht was weiter
Ein zentraler Ansatzpunkt bei „LiDo geht“ ist es, Menschen durch geeignete Maßnahmen dazu zu motivieren, auch im Alltag, mehr zu Fuß zu gehen. Damit das am besten gelingt, werden Anrainer*innen, als Bezirks-Expert*innen eingeladen sich am Projekt zu beteiligen und ihr lokales Wissen, hinsichtlich des Fußwegenetzes in den Bezirken, zu teilen.
Zu Beginn des Projektes wurde die momentante Lage in den Bezirken festgehalten, sowie erfragt wo und warum Leute gerne Zu-Fuß-Gehen. Aus den gesammelten Informationen entstand eine LiDo-Fußwegkarte, welche angenehme Routen und „GEHgenden“ sowie Orte mit „GEHschichte“ in Floridsdorf und Donaustadt abbildet. In Zusammenarbeit mit dem Team von tbw Research leistet die STADTpsychologie einen evidenzbasierten Beitrag zum Gelingen des Projekts. Mit erprobten Interviewtechniken, Leitfragen und Checklisten, die auf der Methode „Aktivierende Stadtdiagnose“ basieren, wurden dann die Erfahrungen und Anliegen der Bewohner*innen erhoben und im Hinblick auf weitere Potentiale, analysiert. Die Zusammenfassung der qualitativen Ergebnisse der Interviews finden Sie hier. Weiter haben wir aus den Ergebnissen besondere Geh-Strategien aufgedeckt und auf unserem Blog zusammengefasst.
Ende September und Anfang Oktober fanden die beiden LiDo-Aktionswochen statt. In den beiden Bezirken erfragte die STADTpsychologie nach wahrgenommenen Schwachstellen im Fußwegenetz. Hierzu wurden hunderte Menschen mithilfe eines Bodenplans, auf dem ein Luftbild Wiens zu sehen ist, gefragt wo es konkrete Probleme, Ärgernisse oder Schwierigkeiten für das Zu-Fuß-Gehen gibt. Teilnehmer*innen konnten somit ganz konkrete Stellen nennen und diese örtlich verankern. Es wurden über 400 Meldungen aufgenommen und über 2000 Personen erreicht. Die Ergebnisse wurden mithilfe der GehCheck-App gesammelt und werden am Ende des Projektes mit vorhandenen Infrastruktur- und Verkehrsdaten verknüpft. Dadurch leisten wir einen evidenzbasierten Beitrag zu den Materplänen Gehen von Floridsdorf und Donaustadt.
Die Aufgabe der STADTpsychologie ist es, den Zusammenhalt des lokalen Netzwerks, das bereits in den beiden Gemeindebezirken besteht, zu stärken. Dafür werden unter anderem Netzwerktreffen und Workshops organisiert, wodurch die soziale Vernetzung sichtbar wird. Das vereinte Wissen und die Reichweite, die aus dieser Community resultieren, dienen als Ressourcen, damit sich das Zu-Fuß-Gehen als alltägliche Mobilitätsform entwickelt. Das lokale Wissen fließt in die Verbesserung des Fußwegnetzes ein.
Am Ende soll ein Netzwerk aus Menschen entstehen, die motiviert sind, das Zu-Fuß-Gehen in den Bezirken aktiv und langfristig weiterzuführen und zu verbreiten. Oben drauf gibt es eine neue LiDo-Fußwegkarte mit den schönsten bzw. schnellsten Spazier-Routen. Dadurch werden Menschen motiviert, mehr Wege zu Fuß – im Sinne einer gesunden und aktiven Mobilität – zurückzulegen.

