LiDo geht – Links der Donau geht was weiter
Ein zentraler Ansatzpunkt bei „LiDo geht“ ist es, Menschen durch geeignete Maßnahmen dazu zu motivieren, auch im Alltag, mehr zu Fuß zu gehen. Damit das am besten gelingt, wurden Anrainer*innen, als Bezirks-Expert*innen eingeladen sich am Projekt zu beteiligen und ihr lokales Wissen, hinsichtlich des Fußwegenetzes in den Bezirken, zu teilen.
Zu Beginn des Projektes, 2021, wurde die momentane Lage in den Bezirken festgehalten, sowie erfragt wo und warum Leute gerne Zu-Fuß-Gehen. Aus den gesammelten Informationen entstand eine LiDo-Fußwegkarte, welche angenehme Routen und „GEHgenden“ sowie Orte mit „GEHschichte“ in Floridsdorf und Donaustadt abbildet. In Zusammenarbeit mit dem Team von tbw Research leistete die STADTpsychologie einen evidenzbasierten Beitrag zum Gelingen des Projekts. Mit erprobten Interviewtechniken, Leitfragen und Checklisten, die auf der Methode „Aktivierende Stadtdiagnose“ basieren, wurden dann die Erfahrungen und Anliegen der Bewohner*innen erhoben und im Hinblick auf weitere Potentiale, analysiert. Die Zusammenfassung der qualitativen Ergebnisse der Interviews finden Sie hier. Weiter haben wir aus den Ergebnissen besondere Geh-Strategien aufgedeckt und auf unserem Blog zusammengefasst.
Ende September und Anfang Oktober 2022, fanden die beiden LiDo-Aktionswochen statt. In den beiden Bezirken erfragte die STADTpsychologie wahrgenommene Schwachstellen im Fußwegenetz. Dazu entwickelte das STADTpsychologie-Team die Methode „Qualitative Analyse mit dem Luftbildteppich„. Hierzu wurden hunderte Menschen, mithilfe eines Bodenplans, auf dem ein Luftbild Wiens zu sehen ist, gefragt wo es konkrete Probleme, Ärgernisse oder Schwierigkeiten für das Zu-Fuß-Gehen gibt. Teilnehmer*innen konnten somit ganz konkrete Stellen nennen und diese örtlich verankern. Es wurden über 400 Meldungen aufgenommen und über 2000 Personen erreicht. Die Ergebnisse wurden mithilfe der GehCheck-App gesammelt und werden am Ende des Projektes mit vorhandenen Infrastruktur- und Verkehrsdaten verknüpft. Dadurch leisteten wir einen evidenzbasierten Beitrag zu den Masterplänen Gehen von Floridsdorf und Donaustadt.
Die Aufgabe der STADTpsychologie war es, den Zusammenhalt des lokalen Netzwerks, das bereits in den beiden Gemeindebezirken besteht, zu stärken. Dafür wurden unter anderem Netzwerktreffen und Workshops organisiert, wodurch die soziale Vernetzung sichtbar wurde. Das vereinte Wissen und die Reichweite, die aus dieser Community resultieren, dienten als Ressourcen, damit sich das Zu-Fuß-Gehen als alltägliche Mobilitätsform entwickelt. Das lokale Wissen floß in die Verbesserung des Fußwegnetzes ein.
LiDo geht weiter
Am Ende ist Netzwerk aus Menschen entstanden, die motiviert sind, das Zu-Fuß-Gehen in den Bezirken aktiv und langfristig weiterzuführen und zu verbreiten. Oben drauf gab es eine neue LiDo-Fußwegkarte mit den schönsten bzw. schnellsten Spazier-Routen. Dadurch wurden Menschen motiviert, mehr Wege zu Fuß – im Sinne einer gesunden und aktiven Mobilität – zurückzulegen.
Knapp zwei Jahre haben wir nun mit und in LiDo verbracht. Wir haben gegrübelt, Menschen miteinander vernetzt, Interviews geführt, Bodenpläne ausgelegt, Sticker geklebt, Spaziergänge gemacht, Orte und Verbesserungsvorschläge erfasst. Das Ziel war es, in den Flächenbezirken Floridsdorf und Donaustadt das Zu-Fuß-Gehen voranzutreiben. Das haben wir vor Kurzem, mit der Mobilitätsagentur, TBW Research und vielen engagierten Menschen, gefeiert.
Schluss ist allerdings noch lange nicht, denn LiDo geht weiter, mit den Mobilitätsbeauftragten der beiden Bezirke Gerhard Grimm (Floridsdorf) und Silvia Matthias (Donaustadt) – sie werden weiterhin die Kultur des Zu-Fuß-Gehens vorantragen, Menschen und Organisationen im Bezirk zusammenbringen und neue, spannende Initiativen starten.
• LiDo Abschluss-Bericht