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Klimafitte Lerchenfelder Straße – Planen im Dialog

Die Lerchenfelder Straße soll klimafit werden. Die Stadt Wien und die beiden Bezirke Neubau und Josefstadt entschieden sich für eine partizipative Planung. Die STADTpsychologie ist für die Projektsteuerung zuständig und setzt gemeinsam mit der Gebietsbetreuung Stadterneuerung und dem Büro Lebendige Lerchenfelder Straße dieses spannende Projekt um.

Das Besondere am Projekt Klimafitte Lerchenfelder Straße ist, dass Beteiligung und Planung von Anfang an zusammen gedacht werden und diese Verschränkung bis zum Bauende aufrecht bleibt.

Die Lerchenfelder Straße verbindet die Zweierlinie mit dem Gürtel und den 7. mit dem 8. Bezirk. Viele Geschäfte, Lokale, Traditions- und Handwerksbetriebe säumen die Straße und sorgen für einen lebendigen Mix. Jetzt soll die Lerchenfelder Straße „klimafit“ werden: Mehr Bäume, Schatten und Begrünung sollen der sommerlichen Überhitzung entgegenwirken. Wichtig ist jedoch, dass von Anfang die Nutzer:innen eingebunden werden, denn es geht auch darum, den besonderen Charakter der Lerchenfelder Straße zu erhalten. 

Die richtige Methode zur richtigen Zeit – was macht einen qualitativ hochwertigen Planungsprozess aus?

Für ein Ergebnis, mit dem möglichst viele Beteiligte zufrieden sind, ist Zeit ein wichtiger Faktor: es braucht Zeit, damit die Information zu den Menschen gelangt, es braucht Zeit die Anliegen abzuholen und es braucht Zeit, entsprechende Gestaltungsvorschläge zu diskutieren. Auf der anderen Seite braucht auch die Verwaltung Zeit, um alle Abläufe so zu gestalten, damit sie rechtskonform bleiben. Letztlich braucht es Zeit, damit sich alle Beteiligten gut an die geplanten und realisierten Veränderungen gewöhnen. Deswegen sind für das Projekt Klimafitte Lerchenfelder Straße mehrere Jahre eingeplant. 

„Bei der Lerchenfelder Straße fragen wir zuerst die Menschen was kommen soll und was nicht. Erst danach beginnen die Planungen. Das ist das ideale Prozedere.“

Cornelia Ehmayer-Rosinak

Präsentation der Ergebnisse bei den Dialogforen im Herbst 2022

Im September wurden die Ergebnisse aus den qualitativen Interviews und der online-Beteiligung bei den Dialogforen, je eines in der Josefstadt und Neubau, vorgestellt und mit den Anwesenden diskutiert. Die Ergebnisse sowohl aus der Erhebung, aber auch aus den Diskussionen werden in den Bericht einfließen, welcher dann an die Planungsabteilungen weitergeleitet wird. Die Entwürfe, die aus den Ergebnissen plus der fachlich-planerischen Expertise resultieren, werden ebenfalls in einem Dialogforum, vorgestellt, voraussichtlich 2024.

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse

In qualitativen Leitfadeninterviews oder einem online-Fragebogen, wollten wir wissen, was den Leuten an der Lerchenfelder Straße gefällt, was nicht gefällt und was die Straße braucht, um klimafit zu werden. Dabei teilten uns 468 Personen vor Ort, 130 Personen online und 14 via E-Mail ihre Ideen und Vorschläge mit. Die am häufigsten genannten Top 3-Wünsche waren „Mehr Bäume“ und „viel Begrünung“ sowie „Verkehrsberuhigung“. Der Verkehr hat sich insgesamt als ein zentrales Thema gezeigt, nicht nur motorisierter Verkehr, auch Fahrradverkehr und die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz wurden thematisiert, wobei letzteres gelobt wurde. Die Befragten wünschen sich eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität in viele Bereichen. Die gesamten Ergebnisse finden Sie hier.

Info-Ausstellung im Oktober 2022

Für alle jene, die zu den Dialogforen nicht kommen konnten, gab es im Oktober ein spezielles Service: das Team der Lebendigen Lerchenfelder Straße stand für Auskunft zum Projekt, im Rahmen einer Ausstellung mit den wichtigsten Ergebnissen aus der Befragung, zur Verfügung. Mit diesem Angebot konnten sich möglichst viele interessierte Menschen über den Projektfortgang informieren aber auch Rückmeldung geben. Im Zuge dessen gab es Themen-Abende, z.B. zum Energiesparen und dem Wechsel auf erneuerbare Energien, sowie Verkehrsberuhigung und aktive Mobilität.

 

Ausblick auf 2023 – 2024

In diesem Jahr waren Planentwürfe vorgesehen, die der Öffentlichkeit präsentiert und diskutiert werden sollten. Die ergänzende Info-Ausstellung sollte wiederum die Möglichkeit bieten, sich vertiefend zu informieren oder bei Gesprächen mit Projektverantwortlichen aktuelle Informationen abzuholen. Die Planung sollte in diesem Jahr soweit fertig gestellt sein, dass die zuständigen Dienststellen mit den Ausschreibungen für die Bauphase beginnen können. Tatsächlich zeigte sich zu Jahresbeginn, dass es einerseits noch intensiver politischer Abstimmungen bedurfte, um das Thema „Aktive Mobilität“ noch stärker in den Vordergrund zu rücken. Gleichzeitig wurde das Thema „Raus aus Gas“ aufgrund der weltpolitischen Lage noch virulenter, was für die Lerchenfelder Straße bedeutet: Es ist darauf zu achten, dass möglicherweise beim Umbau auch gleich Fernwärme-Leitungen vorgesehen werden. Das alles erforderte Zeit und so dehnte sich die Phase der „Vorplanung“ auch auf das Jahr 2023 aus.

„Mit dieser gewählten Vorgehensweise soll die Lerchenfelder Straße noch mehr eine Straße für die Menschen werden, die sie nutzen, egal ob privat, beruflich oder auf der Durchreise.

Cornelia Ehmayer-Rosinak

©Lebendige Lerchenfelder Straße
©Foto & Grafik Gebietsbetreuung Stadterneuerung
©STADTpsychologie

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