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Schade, es wäre so schön gewesen – Tagung Architekturpsychologie in Weimar
Weimar, was für ein geschichtsträchtiger Ort – bekannt durch Goethe, Schiller und natürlich die Weimarer Republik. Das wäre schon eine Reise wert gewesen. So gesehen, habe ich mich sehr gefreut, als Referentin für die Tagung der Fachgesellschaft für Architekturpsychologie, am 24. April 2021, eingeladen zu werden. Ein fachlicher Austausch unter Kolleg*innen findet ja für mich selten statt und deshalb sind Tagungen immer auch Orte der Inspiration. So und jetzt wieder alles retour, Corona hat uns wie schon so oft im letzten Jahr, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun heißt es auf der Website: „Die Tagung findet Corona bedingt als ONLINE Veranstaltung statt.“ Auch im online Format wird es die…
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Ausflug zur Ausstellung „Boden für alle“ im Museumsquartier
Das Museumsquartier ist ein besonderer Ort für mich als Stadtpsychologin. Sind doch Erinnerungen damit verbunden, die bis zur Anfangszeit der 2000er Jahre zurückreichen. Bevor alles losging, war das Museumsquartier ein verschlafener Ort, wo Menschen noch zu ganz niederen Zinspreisen wohnen konnten. Was gibt es Besseres als in der Innenstadt, in einem architektonisch historischen Gebäude zu wohnen und noch dazu nicht gestört zu werden? Diese Idylle änderte sich, als die Betreiber des Museumsquartiers begannen, das Areal zu beleben und Gastronomen in die Gebäude einzogen. Das plötzliche Leben überraschte die Bewohner*innen, die sich an die Ruhe gewöhnt hatten und es begann der organisierte Widerstand gegen Lärm, laute junge Menschen und die Gastronomie.…
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Die Menschen möchten Platz haben
In der Wochenendausgabe des Berliner Tagesspiegels vom 7. Februar 2021 wurde die Stadtpsychologin Cornelia Ehmayer-Rosinak zur Frage interviewt, ob es auch positive Aspekte der Covid-Krise für Innenstädte gibt. Marie Rövekamp hat die Antworten folgendermaßen zusammengefasst: „Aus der Psychologie wissen wir, was den Menschen in der Stadt grundsätzlich gut tut: viel Grün, mit Bäumen, Sträuchern – und Wasser. Das kann ein Fluss sein oder auch ein Springbrunnen. Beides schafft eine erholsame Umgebung. Auch wenn Einkaufen zur Innenstadt gehört, sind konsumfreie Zonen wichtig. Nicht zuletzt die Coronakrise zeigt doch, dass man sich im öffentlichen Raum bewegen will. Platz haben möchte. Es sollte dort möglich sein, ganz viel zu Fuß zu gehen. Die Stadt…
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Trauerarbeit im öffentlichen Raum
Der Gedanke, über Trauerarbeit im öffentlichen Raum zu schreiben, beschäftigt mich schon seit sehr langer Zeit. Jetzt ist ein trauriger Anlass dazugekommen: Der Terroranschlag, der Anfang November 2020 in der Wiener Innenstadt vier unschuldigen Menschen und dem Täter das Leben gekostet hat. Eigentlich hatte ich mit dem Thema „Trauerarbeit“ etwas ganz anderes im Sinn. Nämlich darüber zu schreiben, dass zu wenig Trauerarbeit im öffentlichen Raum stattfindet, wenn ein größeres Stadtentwicklungsprojekt verhindert wurde. Je nachdem, welche Seite „verloren“ hat – entweder die Bevölkerung oder die Politik – bleibt bei den beteiligten Personen sehr oft eine seelische Narbe zurück. Wut und Trauer über den Verlust werden fast nie als kollektives Ereignis gemeinsam…
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STADTpsychologie im OE1 Radiokolleg „9x Österreich – Erkundigungen“
Von November 2020 bis Anfang 2023 werden die neun Bundesländer in den Fokus von insgesamt neun Radiokolleg-Spezialsendungen gerückt. Die Stadtpsychologin und Sozialforscherin Cornelia Ehmayer-Rosinak begleitet diesen Zyklus und beschäftigt sich mit der Identität des jeweiligen Bundeslandes. Den Anfang macht das mit seinen über 19.000km2 flächenmäßig größte Bundesland – Niederösterreich. Wo liegt das Steinfeld und warum hört man selten, dass sich Leute aus der Gegend als Industrieviertler oder Steinfelderinnen bezeichnen? Und gibt es die typischen Niederösterreicher*innen und falls ja, wie sehe er oder sie aus? Es gibt viel Details über die vier niederösterreichischen Viertel zu erfahren und vielleicht auch solche Dinge, die Sie bisher nicht wußten, also einfach reinhören, 7 Tage ist…
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Der Canaletto-Blick und das Heumarkt-Projekt
Rund 10 Jahre sind vergangen, seitdem die Entwicklung der beiden Liegenschaften „Wiener Eislaufverein“ und „Hotel InterContinental“ in die Aufmerksamkeit der Wiener Stadtbevölkerung rückte. Beide Institutionen sind aufgrund ihrer langen Tradition stark im Bewusstsein der Wiener Bevölkerung verankert. Die Projektbetreiber wünschten von Beginn an einen intensive Kommunikation mit der umliegenden Nachbarschaft und der interessierten Öffentlichkeit. Mit dieser Aufgabe wurde die STADTpsychologie in der Anfangsphase betraut. Um eine bestmögliche Kommunikation mit den interessierten und betroffenen Personen zu gewährleisten, wurde eine spezielle Vorgehensweise für dieses sensible Projekt entwickelt – die DIALOG_Ausstellung. Bei der DIALOG_Ausstellung konnten sich die Besucherinnen und Besucher persönlich über den aktuellen Projektfortschritt eine ganze Woche lang informieren. Ebenso war es…
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CoronaVirus und StadtTrauma
Die massive Einschränkung des eigenen Lebens kommt einer traumatischen Erfahrung sehr nahe, weil es viele Menschen ganz existenziell betrifft. Aber wie werden die Menschen und wie werden die Stadt damit umgehen, wenn alles vorbei ist?
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Stadt und Nachbarschaft – ein Widerspruch?
Der Vergleich von Städtern und Nicht-Städtern hat gezeigt, dass urbane Lebensformen nicht automatisch isolationsfördernd sind. Menschen in Städten haben oft vielfältigere Beziehungen zu Freunden, Arbeitskollegen und Angehörigen. Aber wie seht es nun mit der Nachbarschaft aus, gibt es sie noch in der großen Stadt?
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Architektur im Mittelpunkt – die Stadt muss auf die Couch
Beziehungsstress, Konflikte, Streitfragen – auch in der urbanen Seele brodelt es, sagt Stadtpsychologin Cornelia Ehmayer. Ein Gespräch beim Marktbesuch und im Wiener Kaffeehaus – wo sonst? – über die schönen Cityseiten, Ängste, Vorder- und Hintergründiges. Über das Fremdsein und das Daheimsein. Das Interview führte Chefredakteur Rudolf Grüner im Jahrbuch für Stadtentwicklung, Architektur und Immobilienwirtschaft. Das Interview zum Nachlesen Fotocredit: Jonathan Pielmayer
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Empirischer Stadtspaziergang am Verteilerkreis Favoriten
Das strahlende Frühlingswetter bot die perfekte Kulisse für einen Empirischen Stadtspaziergang, den die STADTpsychologie am 1. Juni 2015 am Verteilerkreis Favoriten veranstaltete. Mehrere Interessierte waren der Einladung gefolgt, einen der pulsierendsten Verkehrsknotenpunkte Wiens einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten.